Studie: Deutsche Väter verbringen immer mehr Zeit mit Hausarbeit

Die Zeit, die deutsche Männer mit ihren Kindern und Hausarbeit verbringen, wird immer länger. Dies ergab eine von dem Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) durchgeführten Langzeitstudie, deren Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Ausgewertet wurden dabei Zahlen, die in den Jahren 1971 bis einschließlich 2005 in Italien, Großbritannien, der Niederlande, Kanada, Schweden, Norwegen, Finnland und Deutschland ermittelt wurden.

Was sind die Ergebnisse und was haben sie zu bedeuten?

Bei den auf der länderübergreifenden Multinational Time Use Study (MTUS) basierenden Untersuchungen wurden mithilfe von Tagebucheinträgen der Studienteilnehmer die jeweiligen Zeitbudgets erfasst. Für Deutschland standen allerdings nur zwei Erhebungen von 1991 sowie 2001 zur Verfügung. Innerhalb dieses Jahrzehnts stieg die Zeit, die Väter ihren Kindern widmeten, im Durchschnitt auf knapp 40 Minuten an. Über die Veränderungen, die sich durch die Entwicklungen in Wirtschaft und Familienpolitik seit 2005 ergeben haben, können allerdings keine Aussagen gemacht werden.

Mit der Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) sollte festgestellt werden, ob ein Zusammenhang zwischen der Erwerbstätigkeit beider Elternteile sowie Maßnahmen der Sozialpolitik wie beispielsweise das Elterngeld in Deutschland und der Zeit, welche Väter mit ihren Kindern verbringen, besteht. Dabei stellten die Autoren einige allgemeine Tendenzen fest, obwohl für einige Länder keine kontinuierlichen Untersuchungen vorlagen. Eines der Ergebnisse war, dass Männer in Ländern mit einem großen Anteil an berufstätigen Müttern mehr Zeit mit Haushaltstätigkeiten verbrachten.

Parallel dazu sank die Zeit, die die Frauen auf den Haushalt verwandten. Außerdem beschäftigten sich die Mütter trotz Berufstätigkeit länger mit ihren Kindern. Besonders in den skandinavischen Ländern konnte festgestellt werden, dass sich sozialpolitische Regelungen, die die Elternzeit für Väter fördern, auch positiv darauf auswirken, wie viel Zeit diese später mit ihren Kindern verbrachten. Negativ fällt die Bilanz nur aus, wenn die Elternzeit für Väter mit großen finanziellen Einbußen verbunden ist.