Studie des DIW: Frauen in Führungspositionen

Donnerstag, 13. September 2012

In der deutschen Privatwirtschaft ist fast jede dritte Führungsposition mittlerweile von Frauen besetzt. Denn einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge stieg in den Jahren von 2001 bis 2010 der Anteil weiblicher Chefs von 22 Prozent auf 30 Prozent an. Die Chefetagen der Konzerne sind jedoch nach wie vor in erster Linie von Männern besetzt. Denn die Studie zeigt auch, dass nur drei Prozent der Vorstände in den 200 größten Unternehmen zum Ende 2011 weiblich waren.

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen steigt leicht an: Die Ergebnisse der DIW-Studie. Bildquelle: © Franz Pfluegl / Fotolia

Auch wenn Frauen letztendlich die Karriereleiter erklimmen konnten, in Bezug auf den Verdienst zeigen sich noch immer große Unterschiede. So beträgt die durchschnittliche Einkommenslücke zwischen Top-Managerin und männlicher Führungskraft ganze 21 Prozent, da Frauen im Schnitt 3859 Euro und Männer 4910 Euro Gehalt beziehen. Die Studie des DIW besagt aber auch, das Frauen bei nicht monetären Leistungen ebenfalls deutlich zurückliegen wie etwa bei der Bereitstellung eines Firmenwagens, eines Handys oder bei Essenzuschüssen.

Während Männer im Schnitt 33 Mitarbeiter unter sich haben, sind es bei Frauen nur 20 Angestellte. Dagegen ist bei der Ausbildung kaum ein Unterschied festzustellen. So verfügen 66 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen über einen Hochschulabschluss. Bei den Arbeitszeiten wiederum brachten es Frauen in Führungspositionen im Jahr 2010 auf 45 Wochenstunden im Durchschnitt, wogegen Männer 47 Stunden wöchentlich arbeiteten. Jedoch muss auch hier berücksichtigt werden, dass viele Frauen nach der Arbeit noch den wesentlichen Teil der Hausarbeit übernehmen. Darüber hinaus verfügen Frauen gegenüber Männern über weniger Berufserfahrungen, allerdings nur, weil Sie wesentlich jünger in Führungspositionen aufrücken.

Durch die Studie des DIW konnte auch festgestellt werden, dass in kleineren Unternehmen der Anteil weiblicher Führungskräfte wesentlich höher ist, als in Großunternehmen die vornehmlich von Männern geführt werden. Da im Osten das traditionelle Rollenbild jedoch weniger stark ausgeprägt ist, sind Frauen in den neuen Bundesländern häufiger in gehobenen Positionen anzutreffen als vergleichsweise im Westen.