Experten warnen vor dem Kauf auf Pump: Die Hintergründe

Ein stetig wachsender Anteil an Waren finanzieren Konsumenten über Kredite, welche die Händler anbieten. Das reicht vom Handy über Haushaltsgeräte bishin zu Fahrzeugen. Verbraucherschützer und Schuldnerberater schlagen Alarm. Sie verweisen auf verschleierte Kosten und die Gefahren des finanziellen Absturzes.

Bei Angeboten mit einer Null-Prozent-Finanzierung ist oftmals Vorsicht geboten. Bildquelle: © ferkelraggae / Fotolia

Angebliche Null-Prozent-Finanzierungen: oft undurchsichtige Konditionen

Die Händler werben immer aggressiver um Kunden. Viele Jahre beschränkten sie sich auf einen Preiskampf, nun setzen sie auf günstige Ratenzahlungen. Häufig preisen sie Käufe auf Kredit als Null-Prozent-Finanzierung an, die Interessierte auch ohne Gehaltsnachweis abschließen können. Doch bei solchen Angeboten empfiehlt sich Vorsicht: Meist kooperieren Handelsunternehmen mit Bankinstituten. Daraus folgen kaum zu durchblickende Fußnoten. Die Verkäufer haben kein Interesse daran, über eventuell versteckte Kosten aufzuklären. Sie wollen nur ihren Umsatz steigern. So kann es vorkommen, dass bei Zahlungsverzögerungen Wucherzinsen anfallen. Manche Händler geben auch eine kostenlose Kreditkarte der Partnerbank heraus, über welche die Finanzierung abgewickelt wird. Sie verschweigen aber, dass bei anderer Nutzung der Karte hohe Kosten oder bei verpasster Kündigung zu einer bestimmten Frist horrende Jahresgebühren zu tragen sind.

Der erste Schritt in die Schuldenfalle

Verbraucherschützer raten auch dann von einer Finanzierung ab, wenn die Konditionen attraktiv und klar formuliert sind. Zunehmend mehr Menschen lassen sich zu solchen Käufen verlocken. Sie bedenken dabei nicht, dass sie für eine bestimmte Zeit ihre finanziellen Spielräume schmälern. Die Ratenhöhen scheinen zwar stemmbar zu sein, später stellt sich oftmals das Gegenteil heraus. Und dann geraten Verbraucher in finanzielle Turbulenzen. Sie müssen etwa einen weiteren Kredit zur Begleichung der Altschulden aufnehmen, bei diesem zahlen sie aber hohe Zinssätze. Schuldnerberater beklagen, dass immer mehr Verbraucher so die Kontrolle über ihre Finanzen verlieren. In vielen Fällen bleibt eine Privatinsolvenz die letzte Möglichkeit.

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