Energiekosten 2010: eine Prognose

Donnerstag, 8. April 2010

Die Energiekosten für private wie gewerbliche Kunden sind selbst in der Krise kaum gesunken, obwohl sich Öl- und Gaspreise an den Spotmärkten zeitweise stark verbilligt hatten. So sank der Ölpreis von seinem Hoch Mitte 2008 von fast 150 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) auf knapp 40 Dollar Anfang 2009. Momentan tendiert er mit knapp 80 US-Dollar je Barrel zwar wieder doppelt so hoch wie vor einem Jahr, aber immer noch deutlich unter seinen Höchstständen.
An den Tankstellen wird dem Autofahrer das Gefühl vermittelt, die Ölpreise hätten sich schon längst wieder zu den alten Höchstständen aufgemacht, notieren die Spritpreise mit über 1,40 Euro je Liter Super doch schon wieder annähernd auf ihren Rekordhochs von vor 2 Jahren.

Zwei Tatsachen dürften in 2010 für weiter steigende Spritpreise sorgen: So scheint sich zum einen die Weltwirtschaft weiter kräftig zu erholen, was fast unweigerlich zu einem weiteren Anstieg der Spotpreise führen wird und zum anderen gehen Experten davon aus, dass der US-Dollar im Vergleich zum Euro weiter erstarken wird. Diese Kombination trifft deutsche Autofahrer gleich doppelt hart.
Bei den Energiekosten in den eigenen vier Wänden sieht es nicht besser aus, hängt der Strompreis doch ebenfalls stark von den beiden bereits erwähnten Faktoren (Ölpreis plus Wechselkurs) ab. In Deutschland kommt eine weitere Tatsache hinzu: Der deutsche Strommarkt ist ein Oligopol, d.h. er wird von wenigen (vier) Unternehmen beherrscht. Die Politik scheint zwar gewillt diese Marktmacht zu brechen, aber bisher mit mäßigem bis gar keinem Erfolg. Demnach müssen auch hier weiter steigende Kosten in Betracht gezogen werden.